Gehör_Gänge Ludwig
Am 17. Dezember 2020 jährt sich der 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven. Um dieses Ereignis gebührend zu feiern, sagt Aachen "Happy Birthday Ludwig".
Zehn thematisierte Projekträume erwarten viele Besucher zum Leben und Werk des Komponisten, um Beethovens komplexer Persönlichkeit, mitsamt seiner Zwiespältigkeit während seines zunehmenden Gehörleidens und seinem Bezug zu Aachen angemessen Erinnerungswert zu verleihen.
Die Ausstellungsräume sind geschaffen und gestaltet von rund 50, teils internationalen Künstlerinnen und Künstlern, aus verschiedensten Bereichen der bildenden Kunst. Autor*innen Lesungen, Livemusik aus mehreren Genres und Performances in einigen Präsentationsräumen verschmelzen "Gehör_Gänge Ludwig" disziplinübergreifend zu einem Kulturfestival in Aachen für Beethoven, dessen Schirmherrschaft der Generalmusikdirektor der Stadt Aachen, Christopher Ward übernommen hat.
Wie ist das Musikempfinden Gehörerkrankter? Wie Musik spüren, erfahren, hören - ohne zu hören?
Allen Teilnehmern*innen des Festivals ist es ein Anliegen, mit ihren Beiträgen ein Zeichen für die Inklusion gehörkranker/-loser Menschen zu setzen.
D a s Musterbeispiel und Urbild für Inklusion ist der gehörlose Komponist Ludwig van Beethoven, dessen sublimiertes Spätwerk zu den absoluten Blütezeiten der Musikgeschichte zählt. Sämtliche Werke dieser Lebensphase komponierte Beethoven, als er fast nichts mehr hörte, die meisten aber völlig taub!
Projekt Räume
#1 Die Pastorale - Freiheitskampf und Naturgewalt
Fünf Künstlerinnen und Künstler des Atelierhauses Aachen
Depot- Untergeschoss
Talstraße 2
52068 Aachen
Zugang über den Parkplatz am öffentlichen Spielplatz,
mehr Infos.bitte klicken Sie auf den Link der Künstler*innen
Öffnungszeiten:
05./06./12. und 13. Dez.
13 bis 18 Uhr
Die "Pastorale" Ludwig van Beethovens ist sein musikalisches Vermächtnis an die Natur.
Sie liefert Beethoven, dessen Hörvermögen zunehmend schwindet, mit ihrer puren Erscheinung
die Klangwelt seiner eigenen Sinfonie in Form von Takt und Noten.
Ein sinfonischer Spaziergang mit Blitz und Donner, Vogelgesang und rauschendem Bach.
Fünf Künstler*innen des Atelierhauses Aachen setzen sich mit Beethovens Pastoral-Sinfonie auseinander und stellen Ihre eigenen,
autarken künstlerischen Positionen dar.
Werktexte:
Christiane Crewett Bauser, Malerei-Licht-Klang Installation | Marjam König, Zeichnung | Mo Mokhtar, Abstrakte Malerei | Klaus Kaufmann, Objekt-Installation | Maren Hoch, Cyanotypie-Rauminstallation
Künstler*innen
Christiane Crewett Bauser, Maren Hoch, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Klaus Kaufmann
#2 Ab-Sockeln
Atelier Radar´t
www.ac-kunst-51
Wilhemstraße 85
52070 Aachen
Öffnungszeiten:
05./06./12. und 13. Dez.
13 bis 18 Uhr
Gehört Beethoven wirklich immer nur auf einen Sockel? Oder darf man seine Musik - ohne gleich zurechtgewiesen zu werden - auch anders empfinden -gar kritisieren
im Gegensatz zur weit verbreiteten Meinung der Musik- und Kulturszene?
Mit dieser Frage setzt sich das "Atelier Radar't", augenzwinkernd in Film, Objekten, Bildern und Installationen auseinander.
Künstler*innen
Christiane Dénes, Damien Ledoux, Dirk Schulte
Samstag 05.Dez.,16 Uhr
Vernissage mit musikalischer Lesung
Dirk Schulte liest, in Begleitung von Christiane Dénes an der Flöte
#3 Die Neunte
KunstWERTstatt Nicole Röhlen
www.kunstwertstatt
Bismarckstraße 35
52066 Aachen
Öffnungszeiten:
05./06./12. und 13. Dez.
13 bis 18 Uhr
Vier Künstlerinnen zeigen in der Ausstellung vier Einzelpositionen, die sich mit Werk und Person Ludwig van Beethoven auseinandersetzen.
In einer gemeinsamen Installation wird auf Begriff- und Empfindungswelt des Komponisten und der 9. Sinfonie Bezug genommen.
Die Künstlerinnen
Edith Bachmann, Agnes Bläsen, Nicole Röhlen, Ingeborg Lehnertz Schröter (ILeS)
#4 Der ferne Klang
Halle 1
www.halle-1
Bachstraße 62-64
52066 Aachen
Öffnungszeiten:
05./06./12. und 13. Dez.
13 bis 18 Uhr
Atrium
Der Projektraum überträgt bildnerisch, die facettenreiche Klangkunst des gehörlosen Beethovens.
Die lebendige, überdisziplinäre Auseinandersetzung der Künstlerinnen und Künstler mit dem Werk und Leben des Komponisten,
wird zum Quell vielfältigster Ausformungen – ein Erweckungserlebnis!
Künstler*innen
Roswitha Mauckner, Mirjana Stein-Arsic
Michaela Lawtoo, Ela Schwartz, Doro Flatau,
Birgitta Lance, Claudia von Wernsdorff, Heinrich Hüsch
#5 Transkriptionen
Atelier Dagmar vom Grafen-Connolly
www.vomgrafenart
Herzog Straße 6
52070 Aachen
Öffnungszeiten:
05./06./12. und 13.Dez.
13 bis 18 Uhr
ebenso am 01./03./08./10. Dez.
13 bis 18 Uhr
Fotografie, Video, Radierung, Siebdruck, Lithografie und Installation.
Künstler*innen
Dagmar vom Grafen-Connolly, Guusje van Noorden
Janice Orth, Monika Thorwart, Kurt Steinle
#6 Oh welch ein Augenblick!
Genezareth-Kirche
genezareth-kirche
Vaalser Straße 349
52074 Aachen
Öffnungszeiten:
05./06./12. und 13. Dez. .
13 bis 18 Uhr
ebenso 07.Dez.11 bis 13 Uhr
04./11. Dez.16 bis 18 Uhr
„O welch ein Augenblick ! O unaussprechlich süßes Glück!“
Diese Textstelle aus dem Finale L.v. Beethovens Oper Fidelio bildet für fünf Bildende Künstlerinnen (Malerei) und einen Bildendenden Künstler (Installation)
im Projektraum GenezarethKirche einen gemeinsamen Ausgangspunkt für ihre Ausstellung im Kreuzgang und Atrium der Kirche.
Inhaltlich geht es dabei nicht um die Illustration von Beethovens Werk, sondern vielmehr um die individuellen Positionen der ausstellenden Künstler*innen und
ihren Bezug zum persönlichen Erlebnis des „kreativen Funkens“ als einem faszinierenden und glücklichen Augenblick während des Schaffensprozesses,
der - oftmals nach zerstörter Hoffnung, Wut und über große Zweifel hinweg - die glückliche Fügung für das Kunstwerk bringt.
Ein Moment, den Komponist*innen, Schriftsteller*innen und Bildende Künstler*innen, wie alle kreativen Geister seit jeher und auf die
unterschiedlichsten Weisen ähnlich erleben.
Künstler*innen
Christel Wermuth, Monika Petschnigg, Ingrid Pirnay, Käthe Loup, Karin Thiel,
Peter J. M. Schneider
#7 Wer ist Beethoven?
Galerie Ramrath
www.galerie-ramrath
Pontstraße 22
52062 Aachen
Öffnungszeiten
Montag – Freitag
10:00 – 13:00, 14:00 – 18:30
05./06./12. und 13. Dez.
13 bis 18 Uhr
Gerda Zuleger und SPELL verwandeln die Galerie mit einer raumfüllenden Installation
als Referenz an den großen Komponisten.
Künstler*innen
Gerda Zuleger, SPELL
#8 blind date
A & Z PROZITRON
www.prozitron
Lothringer Straße 91
52070 Aachen
Öffnungszeiten:
05./06./12. und 13. Dez.
13 bis 18 Uhr
Im A&Z PROZITRON machen sich die Künstler*innen unter anderem auf die Suche nach der verlorenen Fährte,
der „Heimlichen“ Geliebten“, den Beziehungen Beethovens zu den Frauen.
In der AKTION „blind date“ entsteht vor Ort blind Kunst zu klassischer und moderner Musik von und über Beethoven.
Künstler*innen
Uta Göbel-Groß, Alfred Reuters
Susanne Patzke, Hülya Cimen, Alexandra Balcu ,Marion Callies
#9 Brigitte Dannehl - Mauricio Kagel "Ludwig van..."
Fotoatelier Monika Kuck
www.monika-kuck
Krugenofen 36 (Toreinfahrt)
52066 Aachen
Öffnungszeiten:
05./06./12. und 13. Dez.
13 bis 18 Uhr
„Ludwig van…“, Mauricio Kagels filmisches Hauptwerk, lässt Beethoven im Jahr 1970 nach Bonn zurückkehren.
Kagel ließ Künstler wie Joseph Beuys, Dieter Roth oder Robert Filliou ein imaginäres Beethoven-Haus gestalten
und schuf selbst als Soundtrack eine wilde Beethoven-Collage.
Brigitte Dannehl dokumentierte die Dreharbeiten 1969/70 mit der Kamera.
Dannehls Fotodokumentation ist neben Mauricio Kagels Film die einzige Bildquelle von den temporären Rauminstallationen des fiktiven Beethoven-Hauses.
Zum 200. Geburtstag des Komponisten 1970 zeigte die Neue Galerie- Sammlung Ludwig, unter Leitung von Wolfgang Becker ebenfalls eine Jubiläumsausstellung.
Ein Highlight war Kagels Film, umrahmt durch die Requisiten des Films und der Fotografien Brigitte Dannehls.
Nach 50 Jahren kehrt eine Auswahl dieser Fotos nach Aachen zurück, darunter eine Arbeit, die noch nie öffentlich gezeigt wurde.
Ebenso zeigt Dannehl eine ganz neue Serie, die zum aktuellen Beethovenjahr 2020 entstanden ist.
Wir freuen uns sehr Szenen aus dem Film "Ludwig van..." , von Mauricio Kagel zeigen zu können.
Dazu hat die Filmproduktion "IFAGE", die kostenlosen Rechte eingeräumt.
Künstlerin
Brigitte Dannehl
Mauricio Kagel & Ludwig van Beethoven
Foto © Brigitte Dannehl
VG Bild-Kunst (2020)
#9.1 Monika Kuck & Ales Vega - Brief an die unsterbliche Geliebte
Fotoatelier Monika Kuck
www.monika-kuck
Krugenofen 36 (Toreinfahrt)
52066 Aachen
Öffnungszeiten:
05./06./12. und 13. Dez.
13 bis 18 Uhr
Wer war die „Unsterbliche Geliebte“?
Wir wühlen uns in andere Leben posthum bis in die intimsten Bereiche. Nichts bleibt vor unserer Neugier geschützt. Wir sammeln Indizien: hier ein Tagebucheintrag, eine Widmung, dort ein Reisedatum, ein kleines Porträt oder eine Haarlocke. Generationen von Archäologen des Herzens anderer. Wir machen uns ein Bild.
Arbeiten von Monika Kuck und Ales Vega
Künstler*innen
Monika Kuck Ales Vega
Samstag, 12.Dez.,19 Uhr
Konzert
Sandro Mugavero Quartett
Sandro Mugavero spielt in seinem aktuellen Quartett gemeinsam mit Gregor Goldbach an der Gitarre und Christian Schmidt am Bass –
mit zwei Musikern, die über Rock, Funk und Ska Musik zum Jazz gekommen sind. Ohne Berührungsängste bewegen sie sich,
genauso wie Sängerin Irmgard Mugavero, stilsicher zwischen Swing, Balladen und Latin Jazz
#10 Beethovens eigene Welt
Jakobskirche
www.pfarrei-sankt-jakob
Jakobstraße 143-145
52064 Aachen
Öffnungszeiten:
05./06./12. und 13. Dez.
14 bis 18 Uhr
Ein Widerhall von Beethovens innerster Tiefe, seiner Unruhe weiter als Komponist zu bestehen.
Ein Echo von Farben und Formen, Installationen, Collagen und Gemälden ebenso Portraits.
Bilder von Händen und Ohren, weisen auf Ludwigs Kampf seiner fortschreitende Gehörlosigkeit und vielschichtige Gedankenwelt hin.
Künstler*innen
Olivia Yanku, Gertrude Kraft, Elena Starostina, Alexander Göttmann, Hubertus Peters
Sonntag 6. Dez., 15 Uhr
Lesung
Christine Moraal "Musik in Aachen"
Aachen trägt den stolzen Titel „Kaiserstadt". Doch auch die Bezeichnung „Musikstadt Aachen" ist zum Schlagwort geworden.
Ludwig van Beethoven hat ebenfalls einen aufschlussreichen und unerwarteten Beitrag dazu geleistet, dieser wird von der Autorin
in ihrem Buch aufgedeckt.
Nach der Lesung nimmt sich Christine Moraal Zeit, ihr Buch für das Publikum zu signieren.
Im Anschluss, Vernissage der Ausstellung "Beethovens eigene Welt".
Einführende Worte spricht der Kunsthistoriker Dr. Dirk Tölke
Mittwoch 9. Dez., 17 Uhr
Kammerkonzert in der Ausstellung
Raúl Teo Arias -Violine (Stimmführer Bamberger Symphoniker) und Karina Sabac-Klavier (Niederlande),
spielen Ludwig van Beethoven.
Sonate für Violine und Klavier, G-Dur, op.30, Nr. 3 (Champagner-Sonate)
Sonate für Violine und Klavier, A-Dur, op. 47,Nr.9 (Kreutzer-Sonate)
Eintritt frei, eine Spende für die Musiker wird erbeten.